Die ersten beiden Bauten waren Saalkirchen mit halbrunder bzw. rechteckiger, eingezogener Apsis.
Nicht nachgewiesen, aber wahrscheinlich ist zu diesen Bauten ein Vorgängerbau aus Holz. Der zweite Bau erhielt im 12. Jahrhundert den romanischen Turm, dessen Unterschosse bis heute erhalten sind. Der dritte Bau war eine gotische Saalkirche mit dreiseitigem Chorabschluss, der später durch zwei ungleiche Seitenschiffe ergänzt wurde. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die gotische Kirche so baufällig, dass sie bis auf den Turm abgerissen werden musste. Der damalige Pfarrer Gottfried Krosch wandte sich 1738 an seinen baufreudigen Landesherrn, den Kurfürst und Erzbischof von Köln Clemens August von Wittelsbach. Clemens August lag die Nievenheimer Kirche aufgrund seiner Wallfahrten besonders am Herzen, er half durch eigene finanzielle Zuwendungen, etwa für die Stiftung des Hochaltares, und beauftragte seinen Hofarchitekten Johann Conrad Schlaun, dessen genialem Schaffen wir Bauten wie das Schloss Clemenswerth, den Erbdrostenhof sowie die Clemenskirche in Münster verdanken, mit der Planung.
In den Jahren 1741 bis 1743 konnte insbesondere mit Hilfe des Privatvermögens des Pfarrers Krosch und vieler Spenden aus der Gemeinde eine schlichte westfälische Hallenkirche erbaut werden. In ihrer Schlichtheit ist diese Kirche vergleichbar mit den kleineren Barockkirchen der Gegend, etwa St. Sebastianus in Neuss oder der Kirche des Nikolausklosters in Jüchen. Die Form der westfälischen Halle stammt aus der Gotik, ist aber sicherlich ein Hinweis darauf, dass der Westfale Conrad Schlaun sie für das Barock wiederentdeckt hat und für die Planung nicht nur der Innenausstattung verantwortlich ist.
Die Pfarrkirche St. Pankratius in Nievenheim ist, wie sie sich heute dem Besucher präsentiert, im wesentlichen ein Gebäude aus dem 18. Jahrhundert.
Nur die romanischen Pilaster der unteren drei wohl aus Mendiger Tuffstein erbauten Turmgeschosse sind ein Relikt eines Vorgängerbaus aus dem 12. Jahrhundert. Im wechselvollen Verlauf der 1200-jährigen, dokumentierten Geschichte Nievenheims standen an diesem Ort bereits drei Kirchenbauten, was im Jahr 1990 durch archäologische Grabungen bestätigt werden konnte.