Die Pfarre St. Agatha Straberg gehörte, bevor es eine selbständige Pfarrei wurde, zur Pfarre Nievenheim. Die Bürger von Straberg besuchten aber häufiger die Gottesdienste in der Abtei Knechtsteden. Der Weg dorthin war nämlich kürzer und besser, als nach Nievenheim. Vielleicht waren aber auch die Beziehungen zum Kloster intensiver. Die Tagelöhner und armen Leute von Straberg wussten ganz bestimmt, warum sie die Hl. Messen in Knechtsteden besuchten. Denn für sie gab es dort immer Nahrung und Brot und gewiss auch hin und wieder Arbeit. Hierbei sei an die sogenannten "Brotwege" erinnert.
In Straberg stand seit dem Jahre 1767 eine kleine Kapelle. Sie war der Hl. Agatha geweiht. In dieser Kapelle wurde nur an Werktagen die Hl. Messe gefeiert. Im Jahre 1802 wurde diese Kapelle um einen Kirchenraum erweitert. Die Erweiterung wurde allein von den Einwohnern Strabergs finanziert. Die Wirren der Säkularisation gingen auch an Straberg nicht spurlos vorbei. Napoleon hatte die Abtei Knechtsteden aufgelöst. Die Mönche waren vertrieben worden oder geflüchtet. Es wurden keine Hl. Messen mehr in Knechtsteden gefeiert. Die Abtei wurde von Soldaten und Landbewohnern geplündert und ausgeraubt. In all den Wirren dieser Zeit sahen einige Bürger von Straberg die Gelegenheit gekommen, die Pfarrrechte zu beantragen.
Napoleon hatte zu diesem Zeitpunkt das Roerdepartement gegründet. Unser zuständiger Bischof, Markus Antonius Berdolet, hatte seinen Sitz nun in Aachen. An ihn wurde im Januar 1804 ein Bittschreiben gerichtet, Straberg zur Pfarrei zu erheben. Initiator dieses Schriftstücks war ein ehemaliger Karmeliterpater. Im November 1804 erhob Bischof Markus Antonius Berdolet Straberg zur Pfarrei.