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Gemeindebrief Sonntag 14.06.2020

Liebe Gemeinde,

Konkret ist das Leben, konkret die Wahrheit, konkret der Glaube. So konkret wie Jesus Christus für den Liebesbund Gottes mit seinen Menschenkindern geworben hat, so konkret hat er ihn auch bezeugt: In Wort und Tat, mit Herz und Hand, mit Brot und Wein. Was göttliches Geschenk war, wurde all jenen zur konkreten Aufgabe, die mit ihm unterwegs waren: die Zwölf, die mit ihren Namen unverwechselbar gerufen und gesandt wurden. Was damals galt, hat Bestand für alle Zukunft: Wen Gott ruft, den hat er auch geheiligt; wen er geheiligt hat, den sendet er zu heilen, was verwundet ist.
Sehr konkret.

Kaplan Pater George
Winand-Kayser-Straße 5, 41542 Dormagen
: 02133 977979 : pater.palimattam@dormagen-nord.de

Kyrie-Rufe

Herr Jesus Christus,
Mensch unter Menschen, Gott mit uns: Kyrie eleison.

Hirt deiner Herde, voll Mitleid und Sorge: Christe eleison.

Heiland der Armen, du heilst unsere Leiden: Kyrie eleison.

Tagesgebet

Gott, du unsere Hoffnung und unsere Kraft, ohne dich vermögen wir nichts. Steh uns mit deiner Gnade bei, damit wir denken, reden und tun, was dir gefällt. Darum bitten wir durch Jesus Christus

Erste Lesung Lesung aus dem Buch Éxodus. Ex 19, 2–6a

In jenen Tagen kamen die Israeliten in die Wüste Sínai.
Sie schlugen in der Wüste das Lager auf.
Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg.
Mose stieg zu Gott hinauf.
Da rief ihm der Herr vom Berg her zu:
Das sollst du dem Haus Jakob sagen
und den Israeliten verkünden:
Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe,
wie ich euch auf Adlerflügeln getragen
und zu mir gebracht habe.
Jetzt aber,
wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet,
werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein.
Mir gehört die ganze Erde,
ihr aber sollt mir als ein Königreich von Priestern
und als ein heiliges Volk gehören.

Zweite Lesung Lesung Röm 5, 6–11 aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
Christus ist,
als wir noch schwach waren,
für die zu dieser Zeit noch Gottlosen gestorben.
Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben;
vielleicht wird er jedoch
für einen guten Menschen sein Leben wagen.
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin,
dass Christus für uns gestorben ist,
als wir noch Sünder waren.
Nachdem wir jetzt
durch sein Blut gerecht gemacht sind,
werden wir durch ihn erst recht
vor dem Zorn gerettet werden.
Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes,
als wir noch Gottes Feinde waren,
werden wir erst recht, nachdem wir versöhnt sind,
gerettet werden durch sein Leben.
Mehr noch,
ebenso rühmen wir uns Gottes
durch Jesus Christus, unseren Herrn,
durch den wir jetzt schon die Versöhnung empfangen haben.

 

Evangelium Mt 9, 36 – 10, 8 Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus In jener Zeit,

In jener Zeit,
als Jesus die vielen Menschen sah,
hatte er Mitleid mit ihnen;
denn sie waren müde und erschöpft
wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß,
aber es gibt nur wenig Arbeiter.
Bittet also den Herrn der Ernte,
Arbeiter für seine Ernte auszusenden!
Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich
und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben
und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.
Die Namen der zwölf Apostel sind:
an erster Stelle Simon, genannt Petrus,
und sein Bruder Andreas,
dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus,
und sein Bruder Johannes,
Philíppus und Bartholomäus,
Thomas und Matthäus, der Zöllner,
Jakobus, der Sohn des Alphäus,
und Thaddäus,
Simon Kananäus und Judas Iskáriot,
der ihn ausgeliefert hat.
Diese Zwölf sandte Jesus aus
und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden
und betretet keine Stadt der Samaríter,
sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel!
Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe!
Heilt Kranke,
weckt Tote auf,
macht Aussätzige rein,
treibt Dämonen aus!
Umsonst habt ihr empfangen,
umsonst sollt ihr geben.

Predigt

Liebe Gemeinde!
Jesus sieht die Menschen! Damals wie heute! Er sieht: Sie sind erschöpft und müde! Er hat Mitleid mit den Menschen! Damals wie heute!

Aber Jesus ist kein Einzelkämpfer. Von Anfang an, sucht er Jüngerinnen und Jünger! Erst beruft er die zwölf. So wie wir heute hören. Dann sendet er 72 Jünger aus, damit sie das tun, was Jesus wichtig ist. Das Evangelium heute, ist nicht nur eine Frohe Botschaft damals! Das Evangelium heute, ist Frohe Botschaft für Sie und mich! Jesus sieht uns!

Jesus hat Mitleid mit uns! Jesus sieht, wenn wir müde und erschöpft sind. So wie damals, kümmert sich Jesus heute um uns. Um die Menschen, die müde und erschöpft sind. Das sind Sie! Das bin ich!

Und - dieses Evangelium will uns die Augen öffnen, dafür, wo wir erleben, dass Menschen durch ihre Arbeit, durch ihren Einsatz, durch ihre Liebe uns zum Evangelium werden.

Zum Evangelium werden, manchmal, ohne, dass es ihnen bewusst wird. Papst Paul VI. spricht vom „Evangelium ohne Worte". (Evangelii nuntiandi) Durch sein Tun kann ein Mensch für uns zur Frohen Botschaft, zur Wohltat werden. Dafür will uns das Evangelium die Augen öffnen.

Beispiele? Da rufe ich an, um einen Termin zu machen, um eine Hilfe zu bitten, eine Frage zu stellen. Aber, es ist besetzt. Ich komme nicht durch. Und dann erlebe ich, es kommt ein Anruf zurück:
„Sie haben bei uns angerufen, was können wir für Sie tun!"
Das tut gut, wenn Menschen einander so begegnen. Oder Sie rufen an in einer Arztpraxis, mit wehem Herzen, ob ich einen Termin bekomme. Und am anderen Ende sagt die Frau: „Wir helfen Ihnen gerne!"

Freuen wir uns an solchen Erlebnissen. Sehen wir sie als eine Hilfe Gottes, der sieht, wie müde und erschöpft wir manchmal sind. In meinen Leben entdecken, dass Gott durch Jesus für mich sorgt. Dass Gott mir Begegnungen schenkt, die mir guttun, die heilend wirken, die mich neu vertrauen lassen, die Enttäuschungen gut machen.

Die Apostel sind heute noch unterwegs, manchmal ganz anders, als wir erwarten. Denn die Apostel heute, das können sein:
eine Verkäuferin im Laden, eine Nachbarin, die fragt, kann ich Ihnen helfen, eine Arzthelferin am Telefon, die vielen, die in unseren Krankenhäusern und Altenheimen wirken, ein Nachbar, der mich im Auto mitnimmt, meine Kinder, die nach mir schauen, ein Lehrer, der mir nochmals eine Aufgabe erklärt,
ein Mensch, der mit mir singt, spielt, die Zeit teilt, ein Klassenkamerad, der mit mir den Schulweg geht, ein Kollege, der mir eine Arbeit abnimmt ...

So viele Menschen, die mir helfen und beistehen.
„Das Himmelreich ist nahe!" Uns nahe, durch diese Menschen. Gott, dafür danken wir Dir!

 

FÜRBITTEN

Herr, du berufst uns Menschen dir zu folgen. Dafür danken wir dir. Wir kommen zu dir mit unseren Anliegen:

Ermutige viele Menschen in unserer Zeit sich einzusetzen für Gerechtigkeit und Freiheit.

Stärke alle, die an Dich glauben, dass sie den Mut haben, ihren Glauben zu bekennen und zu leben.

Begleite jede und jeden von uns in unserem Kampf gegen das Egal unserer Zeit.

Entzünde in vielen von uns neu die Kraft der Liebe, damit wir die Nöte der anderen sehen und ihnen helfen.

Vergelte allen, die uns in unserem Leben Gutes getan haben, ihre Aufmerksamkeit und ihren Einsatz.

Schenke den Sterbenden die gläubige Zuversicht, dass sie dem Himmel nahe sind.

Herr, gehe mit uns die Straßen unseres Lebens,
damit wir frohe Zeugen deiner Botschaft sind,
jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Wunsch

Liebe Gemeinde,
Eine neue Woche hat begonnen. Ich wünsche Ihnen, dass sie viel Gutes Ihnen bringt!

12.06.2020

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